Die Sache mit den Monstern

Wie erkläre ich meinem Kind eine psychische Krankheit?

Vor dieser Aufgabe stehen so viele Eltern jedes Jahr. Bei uns war es 2022 soweit. Das jüngste Kind war damals 5 Jahre alt, ich suchte also nach einer Erklärung, mit der auch ein Kindergartenkind etwas anfangen konnte.

Fündig geworden sind wir mit dem Buch “Mamas Monster” von Erdmute v. Mosch. Mit dem Bild eines Monsters, das Rikes Mama bekämpfen muss, wurde die Depression von Mama für die Kleine greifbar. Meine Tochter nahm das Bild sofort auf und seither sprechen wir zuhause viel über die Monsterbekämpfung.

Komplexer wurde es, als bei mir eine Traumafolgestörung diagnostiziert wurde. Denn da war plötzlich ein zweites Monster. Aber eines, das mich eigentlich beschützen wollte – das seinen Job aber etwas zu ernst nimmt und das ich deshalb davon überzeugen muss, dass ich mich als Erwachsene heute auch alleine beschützen kann.

Mit dem Traumamonster ist also auch ein positiv besetztes Monster bei uns eingezogen und auch wenn ich hoffe, keine weiteren eigenen Monster mehr zu meinem Zoo hinzuzufügen, finde ich es bis heute sehr hilfreich, psychische Erkrankungen mit Monstern gleichzusetzen, die unsichtbar an unserer Seite wandeln. Manche gut, manche fies. Aber weder Mama, noch Kind können was dafür, wenn psychische Erkrankungen den Alltag durcheinanderwürfeln. Schuld daran sind die Monster.